Klarlack aus der Dose für sensible Decals
Verfasst: Samstag 30. Dezember 2017, 11:51
Hi zusammen,
nach dem netten 'Kleber Fred' vom Heiner kam mir, dass das mit dem Klarlack auch so ein Thema sein dürfte, in dem man mal gesammelte seine Erfahrungen berichten kann. Nicht jeder arbeitet mit Airbrush und die Dosenlacke sind teilweise recht agressiv.
Bei mir begann das erst ein wirkliches Thema zu werden, als ich mir mein erstes Wägelchen, frisch mit Patto-Klebern verziert, mal so richtig versaut habe. Wenn man sich seine Decals schon aus Australien schicken lässt, dann möchte man ja auch möglichst lange Spass dran haben. Patto z.B. weiß um die Empfindlichkeit seiner Produkte und empfiehlt, sie nur mit einem speziellen Bodenwachs zu versiegeln. Das ist aber in Deutschland kaum zu bekommen und scheint mir auch nicht die richtige Wahl für ein Slotcar zu sein. Höchstens wenn es ausschließlich in der Vitrine steht. Ich hab also einen Haufen Experimente mit einem knappen Dutzend Klarlacken und den empfindlichen Patto Decals gemacht.
Nun möchte der geneigte Leser vermutlich keine Tabellen mit Trocknungszeiten, Anzahl der Lackschichten, Versuchswiederholungen etc. sondern ein 'Rezept' welche Lacke tatsächlich funktionieren und ein sauberes reproduzierbares Ergebnis liefern. Und es sollen ja auch nach Möglichkeit für jedermann käufliche Produkte sein und nicht ein Lack den es nur im Baumarkt von Buxtehude gibt (nix gegen Buxtehude - ist ne schöne Stadt).
Also:
Es funktioniert mit Nigrin Klarlack und einer abschließenden Schicht Zapon Spray Special Cristal glänzend von Dupli-Color. Und zwar der Bastellack aus den 200ml Dosen für die Versiegelung von Bastelarbeiten, Trockenblumen etc. Diese beiden Lacke waren die wenigst agressiven die ich finden konnte. Mit Abstand der Nigrin übrigens. Der Zapon Lack liefert den besten Glanz.
Die folgende Vorgehensweise muss aber eingehalten werden, sonst geht es trotz allem schief:
Das Wägelchen hauchzart mindestens 8-10mal mit dem Nigrin ganz leicht annebeln. Nicht durchgängig sprühen sondern wirklich nur pfft, pfft, pfft. Jeweils mindestens 30 Minuten warten. Das ganze dann einen Tag durchtrocknen lassen. Dann eine Schicht Nigrin normal nass lackieren. Das ist der spannende Moment. Hat man alles richtig gemacht, stellt sich nun ein ganz brauchbarer Glanzeffekt ein und die aufgebrachten Decals gehen nicht mehr kaputt. Das lässt man nun wieder einen Tag trocknen. Dann schleift man das Produkt mit 1000er Lackschleifpapier einmal nass glatt ab. Jetzt ist die Karo bereit für die abschließende Lackierung mit dem Zapon Lack. Das Ergebnis ist ein Ultraglanz.
Ein ganz wichtiger Tip ist vielleicht noch, dass ich die beiden Klarlackschichten niemals am stehenden Objekt lackiere. Um zu vermeiden, dass an irgend einer Stelle Nasen laufen und ich die Seiten nicht so voll lackieren kann wie die waagrechten Flächen, sondern wirklich alles schön nass bekomme, drehe ich in die Schraubzapfen der Karos Schrauben ein. An einer halte ich mit einer Spitzzange (und Gummihandschuh) während des Lackierens die Karo fest und drehe sie danach kontinuierlich knapp 5 Minuten lang in alle Richtungen. So lassen sich Läufer ganz leicht vermeiden und die Karo lässt sich danach auf den Schrauben absetzen ohne dass lackierte Stellen mit der Auflage in Berührung kommen.
Das wärs von meiner Seite. Ich würde mich freuen, wenn der Beitrag mit andernen Erfahrungen ergänzt wird.
Grüßle Franjo
nach dem netten 'Kleber Fred' vom Heiner kam mir, dass das mit dem Klarlack auch so ein Thema sein dürfte, in dem man mal gesammelte seine Erfahrungen berichten kann. Nicht jeder arbeitet mit Airbrush und die Dosenlacke sind teilweise recht agressiv.
Bei mir begann das erst ein wirkliches Thema zu werden, als ich mir mein erstes Wägelchen, frisch mit Patto-Klebern verziert, mal so richtig versaut habe. Wenn man sich seine Decals schon aus Australien schicken lässt, dann möchte man ja auch möglichst lange Spass dran haben. Patto z.B. weiß um die Empfindlichkeit seiner Produkte und empfiehlt, sie nur mit einem speziellen Bodenwachs zu versiegeln. Das ist aber in Deutschland kaum zu bekommen und scheint mir auch nicht die richtige Wahl für ein Slotcar zu sein. Höchstens wenn es ausschließlich in der Vitrine steht. Ich hab also einen Haufen Experimente mit einem knappen Dutzend Klarlacken und den empfindlichen Patto Decals gemacht.
Nun möchte der geneigte Leser vermutlich keine Tabellen mit Trocknungszeiten, Anzahl der Lackschichten, Versuchswiederholungen etc. sondern ein 'Rezept' welche Lacke tatsächlich funktionieren und ein sauberes reproduzierbares Ergebnis liefern. Und es sollen ja auch nach Möglichkeit für jedermann käufliche Produkte sein und nicht ein Lack den es nur im Baumarkt von Buxtehude gibt (nix gegen Buxtehude - ist ne schöne Stadt).
Also:
Es funktioniert mit Nigrin Klarlack und einer abschließenden Schicht Zapon Spray Special Cristal glänzend von Dupli-Color. Und zwar der Bastellack aus den 200ml Dosen für die Versiegelung von Bastelarbeiten, Trockenblumen etc. Diese beiden Lacke waren die wenigst agressiven die ich finden konnte. Mit Abstand der Nigrin übrigens. Der Zapon Lack liefert den besten Glanz.
Die folgende Vorgehensweise muss aber eingehalten werden, sonst geht es trotz allem schief:
Das Wägelchen hauchzart mindestens 8-10mal mit dem Nigrin ganz leicht annebeln. Nicht durchgängig sprühen sondern wirklich nur pfft, pfft, pfft. Jeweils mindestens 30 Minuten warten. Das ganze dann einen Tag durchtrocknen lassen. Dann eine Schicht Nigrin normal nass lackieren. Das ist der spannende Moment. Hat man alles richtig gemacht, stellt sich nun ein ganz brauchbarer Glanzeffekt ein und die aufgebrachten Decals gehen nicht mehr kaputt. Das lässt man nun wieder einen Tag trocknen. Dann schleift man das Produkt mit 1000er Lackschleifpapier einmal nass glatt ab. Jetzt ist die Karo bereit für die abschließende Lackierung mit dem Zapon Lack. Das Ergebnis ist ein Ultraglanz.
Ein ganz wichtiger Tip ist vielleicht noch, dass ich die beiden Klarlackschichten niemals am stehenden Objekt lackiere. Um zu vermeiden, dass an irgend einer Stelle Nasen laufen und ich die Seiten nicht so voll lackieren kann wie die waagrechten Flächen, sondern wirklich alles schön nass bekomme, drehe ich in die Schraubzapfen der Karos Schrauben ein. An einer halte ich mit einer Spitzzange (und Gummihandschuh) während des Lackierens die Karo fest und drehe sie danach kontinuierlich knapp 5 Minuten lang in alle Richtungen. So lassen sich Läufer ganz leicht vermeiden und die Karo lässt sich danach auf den Schrauben absetzen ohne dass lackierte Stellen mit der Auflage in Berührung kommen.
Das wärs von meiner Seite. Ich würde mich freuen, wenn der Beitrag mit andernen Erfahrungen ergänzt wird.
Grüßle Franjo