Mikis Edelstahlkufen...

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tschoburner
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RE: Mikis Edelstahlkufen...

#21 Ungelesener Beitrag von tschoburner »

@Servokurt:

"Edelstahl" ist eine Legierung mit einem besonders hohen Anteil von Chrom und Nickel und zeichnet sich durch diese Legierungsbestandteile mit besonderen Eigenschaften aus. Die eine ist, daß "Edelstahl" deshalb nicht rostet und eben eine z.B. gegenüber Baustahl oder niedrig legierten Stählen eine erhöhte "Zähigkeit" besitzt. Landläufig ist dieser Stahl auch unter der Bezeichnung "V2A" oder ggf. "V4A" bekannt. Ob er jetzt besonders "edel" ist, ist so eine Sache, der Begriff hat sich halt so eingebürgert, eben weil dieser Stahl wie Edelmetalle eben nicht rostet (oxydiert).

Landläufig nennt man "Edelstahl" auch "Nirosta". Das dürftest du auch zuhause haben, schau dir mal deine Spüle in der Küche an...;-)

Grundkurs Metall Fach Werkstoffkunde beendet....;-)

Gruß

Tscho

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husky
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RE: Mikis Edelstahlkufen...

#22 Ungelesener Beitrag von husky »

Hi
da muss ich mich jetzt auch noch mal einmischen.

Ich hab zwar (leider) noch keinen von den Wunderschleifern (im Moment ist mein Lager noch gut gefüllt:D), aber ich werde mir definitiv welche zulegen!

Ich finde die Diskussion hier und im anderen Forum gerade etwas kindisch...
Miki hatte in seinem Eröffnungsthread eigentlich ziemlich deutlich klar gemacht was und wie er getestet hat.
Menlein hat schon mal sehr anschaulich die Verteilung der Belastung zwischen Schiene und Kufe dargestellt...

Hier mein Senf dazu:
Ich denke das Thema Verschleiß ist kaum ein Thema.
Es hat auch nicht immer etwas mit hart und weich zu tun - nicht immer verschleißt der weiche Partner schneller.
Das generell (im anderen Forum) herangezogene Beispiel der Bremse ist FALSCH! Was ist der Sinn einer Bremse - optimale Reibwirkung - und damit Verzögerung. Ein optimale Bremse ist so ausgelegt, das Scheibe und Belag gleich lang halten - schade wenn die Scheibe sehr teuer ist, aber dafür hat man den besten Bremsweg... erkauft mit massivem Verschleiß!

Was wollen wir? Möglichst keine Reibung! das würde ja bremsen;)
Wie bekommt man das im Maschinenbau hin?
Möglichst glatte Oberflächen. Ok um den Verschleiß zu minimieren meist in Verbindung mit einem Schmierstoff.
Aber so lange Flächenpressung und Wärmeentwicklung sich in Grenzen halten, kommt man auch ganz gut ohne Schmierstoff aus...
Und Flächenpressung habe wir hier fast gar nicht, sonst wär ja wieder Reibung da...

Ich gehe daher davon aus, das alle Dauerlaufversuche hier kaum ein signifikant schlechteres Ergebnis für die neuen im Vergleich zu den Original Kufen ergeben werden, ins besondere im Vergleich beim Verschleiß der Mittelleiter in den Schienen.

Kommen wir zum Thema Leitfähigkeit.
Sag mal seid ihr Irre:huh::huh:
Ich sag nur Physiker! (Sorry, aber Physiker und Ingenieure vertragen sich selten;):D - da prallen Theorie und Praxis ungebremst aufeinander:D)
Glaubt Ihr wirklich das man den Unterschied in der Leitfähigkeit zwischen eine Silberkufe und eine Edelstahlkufe messen kann???
Wir sind im Bereich von 10^6 S/m (pro Meter!) . Gut zwischen Silber und einem bestimmen Edelstahl (Werkstoffnummer 1.4301) liegt ein Faktor von ~50. Das macht bei einem Kilometer langen Kabel ne ganze Menge aus - aber doch nicht bei unseren Schleifern...
Warum nehmen die HiFi Experten Gold??? Wenn Silber so viel besser ist? Und sogar Kupfer Gold aus sticht??
Ganz einfach - das Thema heißt Korrosion!
Und da ist Gold nun mal wieder unschlagbar!
Und Korrosion ist auch das was unseren Schleifern zu schaffen macht. Deshalb ist es sinnvoll Schleifer und Feder zu verlöten und auf optimale KONTAKTÜBERGÄNGE zu achten.

Noch ein letztes Wort zu Thema "Thema verfehlt":
Es wird kein Edelstahl sein, was der Miki da in seinen Schleifern verwendet. Er hat von Anfang an davon gesprochen, das die Kufen verlötet werden.
Wer von euch hat schon mal versucht eine saubere Lötung mit Edelstahl auszuführen? Das geht (fast) gar nicht...
Ich denke das wird schon ein speziell gewählter Werkstoff sein. Wir sind hier nicht in der Luft- und Raumfahrt, wo wirklich Superlegierungen benötigt werden. Ich denke den entsprechenden Werkstoff wird man in geeignetem Halbzeug bei nahezu jedem Metall und Stahlhandel bekommen.
Und deswegen sagt der Miki auch nicht was es ist;) Dumm ist er bestimmt nicht.:D

Moin Moin
Erk

Moin Moin
Erk B-B B-B


Wenn's einfach wär, könnt's ja jeder!

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CarpCatcher
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RE: Mikis Edelstahlkufen...

#23 Ungelesener Beitrag von CarpCatcher »

@racer,
diskutieren darf man !

Ist nur die frage wie und wer es wieder angezettelt hat.
Da habe Ich und auch andere eine etwas gestörte Erinnerung an
andere Sachen.
Da werden Karossen schlecht gemacht, dann werden Beschlagteile hinterher geschoben.

@Kurt,
er schleicht also doch immer wieder hier rum.

Sorry, aber langsam kann ich mir bei solch einem sch.. nur noch am Kop packen.

Im übrigen habe ich auch so eine Kufe und ich fräse sie einfacher klein wie den Mittelleiter, also ist sie weicher wie der schöne Neuhierl Stahl

So, mein letztes Wort.

Elmar

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servokurt
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RE: Mikis Edelstahlkufen...

#24 Ungelesener Beitrag von servokurt »

jo erk,
du sprichts mir aus dem munde. dem ist nix mehr hinzuzufügen.
danke
kurti Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild
[font=Tahoma]Wissen ist Macht - nichts wissen macht auch nichts[/font]

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Tommy
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RE: Mikis Edelstahlkufen...

#25 Ungelesener Beitrag von Tommy »

Hallo Leute,

was Erk da bezüglich Leitfähigkeit schreibt ist absolut korrekt.
Es ist völlig abwegig sich da drüber in Bezug auf das Kufenmaterial Gedanken zu machen.
Habe jetzt gerade mal, weil im anderen Forum danach gefragt wurde, versucht die Sache irgendwie mit dem Messgerät (ein wirklich Gutes) festzuhalten, mit dem Ergebins, dass das gar nicht wirklich geht.

Habe dazu mal mein "Teamauto" - den JägerBMW hergenommen, den ich für´s letzte Rennen bereits mit einer Mikikufe ausgestattet hatte.
Fette Krokodilklemmen an Kufe und Motoranschluß.
Ergebnis: wild wandernde Werte zwischen 20 und 40 Ohm.
Mit einer originalen Kufe in diesem Fahrwerk genau das gleiche Spiel.
Nun hat Erk ja schon erwähnt, dass ein gut gepflegter Schleifer viel ausmachen kann. Da das Auto noch im Zustand von nach dem Renntag war, habe ich alle betreffenden Teil von Staub, Öl, Reifenabrieb etc. befreit. Ergebnis: Messwerte zwischen 1,7 und 10 Ohm - je nachdem wie ich den Schleifer gedreht habe und wieder bei beiden Kufen mehr oder weniger identisch.
Nächster Messdurchgang: Fahrwerk auf zwei Doppelgeraden mit gut gereinigten Leitern. Eine Klemme wieder am Motor, die andere am Schienenende. Fahrwerk auf Schiene geschoben, dabei Druck mit Finger auf Schleiferschraube. Ergebnis: Werte zwischen 3,6 und 20 Ohm. Bei dieser Spanne natürlich auch kein Unterschied zwischen den Kufen feststellbar. Dann habe ich mal den Druck des Fingers weggelassen, also ungefähr die freie Fahrt simuliert. Ergebnis: Werte zwischen 10 und 250 Ohm :exclamation:
Fazit: die Leitfähigkeit einer Kufe ist nun wirklich das allerkleinste "Problem" :D.

Außerdem habe ich mal eine der Miki-Kufen mit einem Lederdremelball auf Hochglanz poliert. Damit haben sich auch Geräusche, die ich beim von Hand schieben als irritierend empfand, stark reduziert.

Beste Grüße

Thomas
Beste Grüße

Thomas

Alex

RE: Mikis Edelstahlkufen...

#26 Ungelesener Beitrag von Alex »

Naja was soll man dazu eigentlich sagen? Das Wichtigste ist 1. die Kufe hält länger 2. der mittlelleiter nimmt keinen Schaden.
Ob nun schneller oder lauter oder Leiser ist doch vernachlässigbar.
Es gibt nun mal überängstliche Leute, daran wird man nie etwas ändern können. Wieviele gingen zum Artzt und haben sich gegen die Neue Grippe impfen lassen nur weil da Panikmache ohne Ende geschoben wurde, obwohl eigentlich genau so schlimm war wie die Normale. Anderseits kann man sie auch verstehen, den wer möchte seiner Bahn schaden? Ich denke es ist doch alles geklärt.
Man sollte dem Miki einen Dank ausprechen dafür das er Zeit und Geld opfert nur damit die Uni noch lange existieren kann. Miki bitte mach weiter so.
Gruß Alex

tschoburner
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RE: Mikis Edelstahlkufen...

#27 Ungelesener Beitrag von tschoburner »

@Erk,

nochmal z.Th. "Edelstahl" oder nicht...

ich habe die Kufe "funken" lassen und mal mit meinem alten Tabellenbuch Metall abgeglichen. Also ich hätte schon gesagt, daß das Funkenbild zu VA passt.

Gruß

Tscho

racer
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RE: Mikis Edelstahlkufen...

#28 Ungelesener Beitrag von racer »

@Erk,
bei uns verstehen sich Physiker und Ingenieure bestens - wird hier im Forum sicherlich nicht anders sein. ;)
Miki hat einen weiteren interessanten Beitrag gepostet und aufgeschlüsselt, dass er kein Edelstahl verwendet. Ich habe den Beitrag hier leider nicht gefunden, sicherlich aber irgendwo übersehen.

Für dich zur Info oder wenn doch mal jemand Edelstahl einsetzen möchte. Ich denke, Löten ist nicht wirklich ein Problem bei Edelstahl.

Oberflächen müssen sauber und fettfrei sein, trivial denke ich.

Wichtig für eine gute Lötverbindung ist die Verwendung eines geeigneten Flußmittels. Hierfür gibt es auch für Edelstahl geeignete Flußmittel nach DIN. Mit einem entsprechenden (Weich)lot mit trägem Fließverhalten kann dann eine gute Benetzung und Festigkeit erreicht werden.
Vorteil? Es werden die Eigenschaften von in diesem Fall Edelstahl nicht verändert.

Hartlöten mit Silberlot geht auch ist aber so meine ich eher schwieriger.

Für das Löten von Edelstahl kann man einen standard Hammerkolben verwenden.

Wichtigste Info für heute aber: es ist kein Edelstahl. Was es ist, weiss nur Miki und auch ich an seiner Stelle würde das nicht einfach so preisgeben. Damit völlig okay.

Noch kurz zur Leitfähigkeit, betrachte es mal in der Einheit 1 m/Ω·mm².
Ich bin aber deiner Meinung, wollte aber auch nur klar machen, dass im umkehrschluss wenn die Leitfähigkeit leicht verbessert wird, dies in den Rundezeiten nicht merkbar sein wird - Miki hat ähnliches schon gesagt
O-Ton: Ob es nun an der Leitfähigkeit liegt oder einfach am Psychologischen Effekt das man durch das Geringere Umgebungsgeräusch besser fährt ist im Grunde vollkommen zu vernachlässigen, hauptsache man kommt schneller voran

Ich denke damit lässt sich gut leben.

Gruss,
Marc

holler
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RE: Mikis Edelstahlkufen...

#29 Ungelesener Beitrag von holler »

Wo taucht denn der Begriff EDELSTAHLKUFEN auf?
Ach, z.B. im Namen des "Freds" und bei Auktionen, siehe hier:
Auktion

Leute, verschreiben oder verlesen, das kann schon mal passieren.
"Man sollte nur in Firmen investieren, die auch ein absoluter Vollidiot leiten kann, denn eines Tages wird genau das passieren!"
Warren Buffett

tschoburner
Licht Tüftler
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RE: Mikis Edelstahlkufen...

#30 Ungelesener Beitrag von tschoburner »

Hallo,

ich habe eine Kufe "funken" lassen und das Funkenbild mit meinem Tabellenbuch Metall abgeglichen. Dadurch kam ich zum Schluß, daß es sich um Nirostamaterial handeln muß (=Edelstahl). Ich habe aber kein metallurgisches Gutachten erstellen lassen.

Ich habe jetzt bei Miki angefragt, um welches Material es sich handelt. Sofern Miki mir mitteilt, daß es sich NICHT um Edelstahl handelt, werde ich dies in meiner Beschreibung umgehend ändern.

Gruß

Tscho

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