Aktuelle Zweileiter auf Uni--Bahn - welche Schleifer?

[Alf]

Moin zusammen,

die Stromleiter der Universal Schienen sind ja extrem schmal (bei Märklin ist das ähnlich).
Ich habe irgendwo gelesen, dass moderne Zweileiter-Schleifer (die aus Drahtgeflecht) schnell durchgeschliffen sind.

Welche Schleifer nutzt Ihr, wenn Ihr Zweileitermodelle auf der Uni fahren lasst? Tauscht Ihr die Schleifer aus?
Ich glaube, es gibt Austauschschleifer aus Kupfer (?) für diesen Zweck.

Oder ist das Problem der Schleiferabnutzung gar nicht so groß auf den schmalen Uni-Stromleitern?

[husky]

Moin,

ich hab zwar nicht besonders viel Erfahrung damit - wenn die 2-Leiter Schlampen mir gefallen, werden sie umgebaut
Ich hab derzeit nur wenig "interessante" Fahrzeuge die noch nicht umgebaut sind, die fahr ich manchmal.
Verschleiß an den Schelifern kann ich nicht feststellen - es sei denn das "ausfransen" wird als Verschleiß angesehen.
Wenn die zu stark zerfranzt sind, wird der Kontakt auf jeder Bahn schlechter!

Die "Blechvariante" funktioniert wohl recht gut, und gibts wohl auch noch zu beschaffen (viewtopic.php?f=8&t=10239&p=70301&hilit=2+Leiter#p70301)

Ich hab mal probiert, ob es hilft, die Enden zu verzinnen - das Fahrzeug war aber so schön, das er kurz danach gleich einen UNI Schwingarm bekommen hat!
Ich persönlich glaube das der bei den meisten 2 Leiter Fahrzeugen fehlende Schwingarm das größere Problem darstellt!

Moin Moin
Erk

[1967er]

wenn die 2-Leiter Schlampen mir gefallen, werden sie umgebaut

[bond]

Hi Alf,
das umbauen auf die Kupfer Schleifer macht nur sinn bei der zweileiterbahn von Märklin Sprint.
Bei neuen Autos kann ich persönlich nur den schwingarm empfehlen.
Die ersten sahen noch sehr abenteuerlich aus aber Übung macht den Meister.
Gruß Torsten

IMG_2299k.jpg

[Alf]

Hi Torsten,

danke, aber das ganze Gefräse und Gebohre werden ich den Zweileitern nicht antun.
Das ist mir einfach ein zu großer Eingriff in das original Chassis. Einige sehr schmale Chassis lassen sich ja auch mit Sicherheit nicht ohne weiteres umbauen.
Der vielgelobte Schwingarm-Vorteil, den Kontakt zur Stromschiene besser zu halten, muss sich bei mir zu Hause auch erst mal wirklich beweisen. Und dazu fehlt mir halt noch eine Uni-Bahn - aber ich halte die Augen auf nach einem schönen, großen Universal-Rund-um-sorglos-Paket.

Ich hab's ja schon mehrfach gesagt: Ich werde auf meiner Bahn eher in gemäßigtem 60er/70er Jahre Heimbahn Tempo unterwegs sein. Da spielt es nicht wirklich eine Rolle, wenn ein Wagen mal hier oder da insgesamt langsamer ist. "Slowly, but safely" ist meine Devise :-)

Bei den Zweileitern, wo ein Umbau auf Dreileiter ohne große Eingriffe ins Chassis möglich scheint, werde ich das nutzen.

Ich denke, meine Entscheidung ist für die Universal Bahn gefallen - juchu. Allerdings werde ich sie so bauen, dass sie sich auch als Zweileiter-Bahn verwenden lässt. Alles analog. Ob es eine Umrüstung inkl. Halbwelle wird, ist noch nicht klar. Die Spurwechsel (für den Uni-Betrieb) ließen sich ohne Halbwellen-Betrieb auch einfacher umsetzen.

Nochmal zum Schleifer: Ich gehe schon davon aus, dass die Draht-Schleifer sich auf Bahnen wie Märklin und der Uni schnell abnutzen. Daher schaue ich mir die Ersatzschleifer an, die es im Netz dafür gibt. Bei den Freeslottern gab es Jahren auch mal den Tipp, Messingfolie zu verwenden. Das werde ich ebenfalls probieren.

[Tommy]

Hallo Alf,

ich habe ja in früheren Jahren schon recht viele Erfahrungen mit 2-Leiter-Fahrzeugen gesammelt.
Angefangen hat es mit Verbesserungsversuchen an den Drahtschleifern, gefolgt vom Austausch gegen Blechschleifer, wie man sie auch in Jasons Antwort im von dir verlinkten Beitrag sieht. Allerdings sind auch diese auf der Uni einem recht schnellen Verschleiß unterworfen.
Letzlich hängt das mit dem eigentlichen Grund zusammen, weshalb ich wie Torsten letztlich zum Umbau auf einen Schwingarm rate.
Dabei geht es eigentlich nicht um die Kontaktsicherheit, denn hier hat der Schwingarm zwar sicher Vorteile, bringt aber durch seine Vielzahl von Einzelteilen gleichzeitig diesbezüglich auch einen Nachteil ins Spiel...
Der eigentlich Grund pro Schwingarm, ist die Tatsache, dass neue (Standart-) Fahrzeuge so konzipiert sind, dass das Gewicht des Vorderwagens in erster Linie auf dem Schleifer, nicht auf den Rädern ruht. Das funktioniert auf den breiten, eben eingebauten Stromleitern einer 2-Leiter-Bahn natürlich ganz gut. Bei der Uni ist der Leiter aber schmal und schaut auch noch ein Stück aus der Fahrbahn heraus. Damit wird die Belastung auf einen 2-Leiter-Leitkiel samt Schleifer natürlich erhöht und der Verschleiß steigt, da der Schleifer ohne Schwingarm nicht nach oben "ausweichen" kann. Die Unebenheit der Stoßstellen bei der Uni führen dann auch noch zu einem nicht gerade schönen Fahrbild.
Das trifft natürlich nicht auf alle Fahrzeuge zu, aber doch auf sehr viele.

Daneben kommt noch andere Probleme hinzu, die man beim Betrieb von neuen Autos auf der Uni irgendwie in den Griff bekommen muss:

- viele Neufahrzeuge liegen so tief, dass sie mit bestimmten Chassisbereichen auf dem Stromleiter der Uni kratzen. Das können Vertiefungen für den Motor, Ausbuchtungen für das Achszahnrad oder Magnethalterungen sein. Bei manchen Autos (sehr oft ist mir das bei Scalextric aufgefallen) ist das Achszahnrad fast so groß im Durchmesser wie die Reifen und "schrabbelt" auch bei jedem Drift über die Leiter, sobald man mal ohne Magnet fahren möchte.

- manche Hersteller nutzen mittig verbaute, runde Magnete als "Haftverstärker". Ich hatte schon viele Autos zum Umbauenhier, die mit diesem Magnet dann schräg auf der Bahn gefahren sind, da sich dieser entweder den linken oder den rechten Seitenleiter als Bezugsquelle ausgesucht hat. Ohne Magnet waren dann wieder viele der Autos kaum noch fahrbar, da die Haftwirkung des Magnets die schlechte Qualität von Achsen und Felgen (noch krummer, als bei der Uni) überdeckt hat.

Hier ist dann jedes Mal einiges an Bastelei notwendig, bis man das beseitigt hat.
Einzig die Autos von Slot-It konnten hier immer auf Anhieb überzeugen - zumindest was Großserienprodukte angeht.

Aber zurück zum Schleifer...
Nachdem ich also viele Versuche mit Bändern, Lötzinn, Reißzwecken, diversen Blechen usw. durch hatte, kam dann der erste Versuch einen Unischwingarm einzusetzen. Das sah am Anfang vielleicht nicht schön aus, war fahrtechnisch aber ein großer Sprung nach vorne.
Das habe ich dann bei eigenen Autos immer weiter perfektioniert, bis ich mir dann auch zugetraut habe die Arbeit für andere Hobbyfreunde auszuführen. Ich selbst habe irgendwann mit den 2-Leiterautos aufgehört, sie alle verkauft und mich nur noch den originalen Uni-Autos gewidmet. Das Umbauen habe ich aber noch viele Jahre weiter betrieben und heute, nach rund 500 umgebauten Autos, wage ich auch die Behauptung, dass sich der Unischleifer inkl. Schwingarm in jedes Slotcar einbauen lässt. Oft muss er halt modifiziert werden, aber es geht. Einzig neue F1 und ähnliche Kisten scheiden da aus, da sie in ihrer Maßstäblichkeit einfach zu schmal sind für den Schwingarm.

[Alf]

Hallo Thomas,

500 Umbauten, was für ein Wahnsinn :-)
So sammelt man Erfahrung.

Die Gewichtsverteilung, Magnete und deren Haftung, allgemein das Fahrverhalten - alles einleuchtend. Jetzt habe ich wohl auch verstanden, wo die ganzen Vorteile beim Schwingarm-Umbau zu finden sind.

Ich warte mal ab, bis ich einige Uni-Schienen für eine kleine Testbahn ergattere. Dann schaue ich, was sich mit dem "Anschlussstück international" für meine Zweileiter an Fahrverhalten ergibt und entscheide von Wagen zu Wagen, ob ich ihn umbauen werde.
In dem Fall werde ich Dich noch sicherlich mit Fragen zum Umbauen löchern

Danke für die ausführliche Erläuterung.